Die Kosten sind nicht als festgelegter Betrag zu nennen, da Sie als Assistenzhundenehmer*in die Intensität und Häufigkeit des Trainings, aber auch ihr zukünftiger Assistenzhund mit seinem Lerneifer die Anzahl der Trainingsstunden mitbestimmen.
Aber natürlich gibt es einige feste Größen, die hier benannt werden können:
Vorstellungsgespräch einschließlich Anamnese | 100,00 € |
Kosten für die Welpenauswahl, einschließlich Vorauswahl, Gespräche und Test beim Züchter, zuzüglich Anfahrt | 300 € / Wurf plus 0,60 € / km An- und Abfahrtskosten |
Wesenstest / Fähigkeitstest angehender Assistenzhund | 350,00 € |
Kosten für eine Trainingsstunde (60 Min, im Schulungsraum der Servicehunde, Ingerslebener Weg 6, 99094 Erfurt OT Möbisburg) | 75,00 € |
Qualitäts- und Leistungsprüfung / Assistenzhundgemeinschaft-Prüfung | 410,00 € |
Da bei jedem Assistenzhundnehmenden die Bedürfnisse ganz individuell sind, kommen Sie auch Ihren ganz persönlichen Kostenvoranschlag. Die Stunden werden einzeln bezahlt, das heißt Sie haben die gesamte Zeit der Ausbildung die volle Kontrolle über die Kosten und müssen keine großen Geldsummen aufbringen, um die Ausbildung starten zu können. Die oben genannte Preise dienen daher nur der groben Orientierung.
Für einen gut ausgebildeten Assistenzhund entstehen im Schnitt Kosten in Höhe von ca. 20.000 - 30.000 €. Diese Kosten verteilen sich auf die Anschaffung, Reise- und Verpflegungskosten und das Training selbst. Durch Eigenleistungen können Kosten zwar eingespart, aber nicht gänzlich vermieden werden. Entscheidet man sich beispielsweise für den Weg der Selbstausbildung, können hier viele Kosten eingespart werden, dies ist aber nicht in jedem Fall möglich und ist zudem personenabhängig.
In Deutschland besteht kein gesetzlicher Anspruch auf einen Assistenzhund, mit Ausnahme des Blindenführhundes. Daher werden von den gesetzlichen Krankenkassen auch in mir nur bisher einem bekannten Fall die Kosten übernommen. Im Einzelfall übernehmen Behörden, wie das Sozialamt, die finanzielle Unterstützung. Auch die Agentur für Arbeit übernimmt in speziellen Situationen einen Teilbetrag der Kosten für einen Assistenzhund, wenn der Betroffene nur so seiner Arbeit weiter nachgehen kann. Je nach Einzelfall wird die Anschaffung eines Assistenzhundes für Menschen mit psychischen Besonderheiten eventuell mit einer Teilförderung durch das Opferentschädigungsgesetz (OEG) oder in vielen Fällen durch den Fonds für Opfer se***llen Missbrauchs unterstützt. Beratungsstellen wie der Weiße Ring helfen bei der Antragstellung und finanzieren häufig auch einen Teil der Ausbildung. Laut Sozialgesetzbuch besteht für Menschen mit Handicap zusätzlich ein Rechtsanspruch auf das sogenannte „persönliche Budget“, welche immer häufiger auch für die Ausbildung des Assistenzhundtest genutzt wird. Ansprechpartner können dabei je nach Anliegen sowohl die Rentenversicherung oder Pflegekassen als auch die Sozial- und Jugendhilfe sein. Bei allen behördlichen Anträgen ist allerdings ein langer Atem gefragt und der Prozess der Finanzierung kostet Kraft und Nerven. Darauf sollten sich die Antragsteller einrichten. Zusätzlich kann die EUTB (Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung) helfend zur Seite stehen.
Es gibt einige Stiftungen in Deutschland, die Betroffene bei der Finanzierung Ihres Assistenzhundes unterstützen möchten. An erster Stelle sei die Rosengarten Stiftung erwähnt. Es lohnt sich, mehrere Stiftungen gleichzeitig anzuschreiben, da oft nicht die gesamte Summe gespendet werden kann. Zudem gibt es unzählige Möglichkeiten online Spenden zu sammeln. Auf Plattformen wie „Gofundme“ können hunderte Menschen auf das Anliegen aufmerksam gemacht werden. Aber auch über die sozialen Medien, wie beispielsweise Facebook oder Instagram, kann man mit wenig Aufwand viele Menschen erreichen.